„Die Vorgabe für Les Mains Dorées war eindeutig“, erklärt Innenarchitekt Hyemin Lee. „Die Essenz des Sarangbang sollte im Kontext der Nachbarschaft neu interpretiert werden.“
Abgeleitet von den klassischen koreanischen Hanok-Wohnhäusern war der Sarangbang einst ein Angelpunkt für Aktivitäten, der Gastfreundschaft und häusliche Funktionalität nahtlos miteinander verband. Ursprünglich diente es als Unterkunft für Gäste, bietete Arbeitsräume, Lesesäle und Orte des intellektuellen Austauschs – seine Anpassungsfähigkeit war grenzenlos.
„Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung des Begriffs weiterentwickelt und ist über seine ursprüngliche Funktion hinausgewachsen: Heute steht er für einen geschätzten Gemeinschaftsraum in der modernen Gesellschaft. Wir haben uns dieses Café als Inbegriff eines typischen Nachbarschaftstreffpunkt vorgestellt, wohin man gerne seine Familie und Freunde einlädt, um gemeinsam die Wärme und den Charme zu genießen“, bemerkt Lee.
„Da Les Mains Dorées eine globale Präsenz anstrebt, war es unser Ziel, eine Atmosphäre zu schaffen, die bei den Bewohnern beliebter Städte weltweit Anklang finden würde“, so Lee. „Beim Betreten des Cafés könnte man sich mühelos in die belebten Straßen von Seoul, die romantischen Alleen von Paris oder die pulsierenden Viertel von New York oder Tokio versetzen.“
Das sorgfältig zusammengestellte Angebot der Backwaren erinnert an die Präsentation kostbarer Juwelen in einer Boutique und bietet den Kunden unverzüglich ein köstliches Desserterlebnis.
Lees Absicht war darüber hinaus die Schaffung eines anhaltendes Gefühls zeitloser Vertrautheit in Erinnerung an ein liebgewonnenes Nachbarschaftscafé. Der Innenarchitekt entschied sich für Dot Hocker aus Walnuss und Ant Chairs aus klar lackiertem Eichenfurnier – beide sind für ihr zeitloses Design beliebt. Bei letzteren fiel die Wahl auf eine Bepolsterung der Sitzfläche in Beige Mustard Vanir, um eine optische Verbindung zwischen der natürlichen Umgebung und dem Ambiente des Cafés herzustellen:
„Wenn im Herbst die Blätter von frischem Grün zu leuchtendem Gelb wechseln, schmückt sich der neben dem Café gelegene Park mit einem wunderschönen gelben Kleid. Wir wollten eine visuelle Verbindung zwischen den gelben Blättern des Parks und dem Café herstellen, und so entschieden wir uns bei den Ant Chairs für einen warmen gelben Bezug.“
Für Lee geht Les Mains Dorées über bloße Innenarchitektur hinaus: Es ist sein Geschäft. In Zusammenarbeit mit talentierten Partnern hat er einen Raum geschaffen, der poetisch und physisch zugleich ist. So hat er seine Vision verwirklicht und dafür gesorgt, dass der Sarangbang auch für kommende Generationen ein geschätzter Teil der koreanischen Kultur bleibt: „Wir leben in einer hektischen Gesellschaft mit häufig unnötigem Konsumzwang. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass bestimmte Werte dauerhaften Respekt und Liebe verdienen.“