ASTRAZENECA

FH: Erzählen Sie uns etwas mehr über die Aufgabenstellung für dieses besondere Projekt?
DH: Nun, ich würde AstraZeneca als den perfekten Kunden bezeichnen. Sie stellen sehr hohe Anforderungen an ihren Arbeitsplatz, weil sie die Fürsorge für die Mitarbeiter priorisieren und einen komfortablen Arbeitsplatz bieten wollen, was – mit Möglichkeiten, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen, modernster Ausstattung, Zugang zur Natur bei jeder Gelegenheit und privaten Räumen – für das Wohlbefinden und die Produktivität der Benutzer unerlässlich ist. Sie haben für diese Aspekte ein ausgeprägtes Bewusstsein, deshalb sind sie nicht mit ganz konkreten Vorgaben zu uns gekommen. Es war von Anfang an ein offenes Gespräch.

Das Ziel bestand darin, die Produktivität, Kreativität, den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit innerhalb des Arbeitsumfeldes zu verbessern, um maximale Gesundheit, Wohlbefinden und Sicherheit mittels eines guten Arbeitsplatzdesigns zu fördern.

Dieses Projekt kam zu einem interessanten Zeitpunkt des Unternehmenswachstums. Die Arbeitsplatzgestaltung musste Mitarbeitern aus vier verschiedenen Unternehmen mit unterschiedlichen Unternehmenskulturen und früheren Arbeitsumgebungen gerecht werden. Das Design musste den Kulturaustausch und die Integration erleichtern.

Außerdem wollten wir die Transparenz zwischen der Laborarbeit und dem Rest des Unternehmens erhöhen.

Wir mussten einen flexiblen Raum schaffen, der vielfältigen Bedürfnissen und nachhaltigen Werten gerecht wird, und wir wollten ihn den regionalen Gegebenheiten angemessen gestalten.

FH: Welche Designelemente haben sich aus dieser Zielsetzung ergeben?
DH: Erstens haben wir die Labore transparenter konzipiert, damit alle Mitarbeiter eine bessere Verbindung zu der dort stattfindenden Arbeit aufbauen können. Wir haben auch Besprechungsbereiche innerhalb der Labore eingerichtet, was ziemlich ungewöhnlich ist. Bisher mussten sich Labormitarbeiter umziehen, waschen und Besprechungsräume außerhalb des Laborbereichs für ihre Gruppenmeetings und Diskussionen reservieren. Jetzt können sie sich in der Laborumgebung treffen, was Zeit spart und für einen Ideenaustausch in unmittelbarer Nähe der Arbeit sorgt.

Wir nutzten das Feedback der Mitarbeiter für die Konzeption der Farbschemata und Kunstwerke im gesamten Gebäude. Den Mitarbeitern gefiel unsere Idee, anstelle konventioneller Bilder mit Inhalten technischer und wissenschaftlicher Natur solche mit lokalen Heilpflanzen zu verwenden, um den Farbton und die Muster für die Inneneinrichtung zu setzen. Es findet also auch Storytelling und Lernen statt.

Wir haben darüber hinaus einen Pflanzenberater engagiert, der uns bestimmte Pflanzen für die jeweiligen Bereiche der Arbeitsplätze in Abhängigkeit von Tageszeit, Sonnenlicht usw. empfohlen hat. Uns war wichtig, dass auch Pflanzen im Büro gedeihen können, was ein weiteres Beispiel für biophiles Design am Arbeitsplatz darstellt.

Auf den verschiedenen Etagen finden sich unterschiedlich designte Räume mit unterschiedlichen Speisen- und Getränkeangeboten, um einen Austausch der Mitarbeiter über die Bereiche zu fördern. Dies ist ein wichtiges Grundprinzip für die Integration der Mitarbeiter aus den vier nun zusammengeschlossenen Unternehmen. Die Anordnung der Treppenhäuser lädt zur Benutzung als Alternative zu den Aufzügen ein. Wellness und Komfort sind so auf natürliche Weise eng miteinander verbunden und wir haben von den Mitarbeitern sehr positives Feedback zu den Räumlichkeiten und der Gestaltung erhalten. Das ist natürlich die wesentliche Erfolgskennzahl für uns und den Kunden.