ST CATHERINE'S COLLEGE

Oxford, Großbritannien Designed von Arne Jacobsen

Vereinendes Umfeld

Grundgedanke von St. Catherine’s College war, ein Gleichgewicht zwischen innovativen und traditionellen Elementen auf dem Campus der Universität von Oxford zu schaffen. Im Jahr 1957 wollte dieses neueste und größte College der Universität ein vereinendes Gebäude errichten,um einen neuen Maßstab für College-Gebäude in Oxford und im Rest der Welt zu setzen.

Den Auftrag erhielt der dänische Architekt Arne Jacobsen. Heute ist das Ergebnis ein – wenn auch unterbewertetes – Wahrzeichen der Architekturgeschichte. „Alles strahlt Zurückhaltung aus, mit einem Minimum an Elementen und Materialien, und alles ist wunderbar ausgeführt. Es ist außerordentlich raffiniert. Jacobsen hat bewiesen, dass man nicht protzen muss, um anerkannt zu werden”, erklärt Rab Bennetts von Bennetts Architects, einem der größten Architekturbüros Großbritanniens.

Die Gebäude folgen einem strengen Muster von Quadraten und Wiederholungen in der Tradition britischer Universitäten. Es besteht die Gefahr, dass dies langweilig wirken könnte, was aber überhaupt nicht der Fall ist. Eines der Gebäude ist komplett verkleidet, ein anderes mit einem offenen Brise Soleil-System ausgestattet und ein drittes von Backstein umschlossen. Einen großen Teil der Inspiration lieferte Mies van der Rohe – angereichert mit skandinavischem Feingefühl.
Der Festsaal von St. Catherine’s College erinnert an die legendären Oxford-Hallen, in denen drei lange Studententische an einen diagonalen Tisch für die Professoren und Mitarbeiter führen. Inhalt und Proportionen sind die gleichen wie die in älteren Oxford-Colleges, das Mobiliar ist jedoch leicht, hell und modern. 

Die Studenten sitzen auf leichten Stühlen der Serie 7™, der Lehrkörper auf eigens entwickelten Oxford™ Stühlen. Die Oxford™ Stühle haben die gleiche hohe Rückenlehne wie die Stühle in den anderen Colleges, sind aber ergonomisch geformt und drehbar, um die Gespräche bei Tisch zu erleichtern, während die hohen Rückenlehnen Privatsphäre bieten. Das Ergebnis ist ein Festsaal, in dem Studenten und Mitarbeiter in einem durch und durch modernistischen Umfeld reden, essen und studieren.

In der Bibliothek, die als informeller Treffpunkt für Studenten fungieren kann, hat Arne Jacobsen eine offenere Atmosphäre geschaffen. Swan™ Stühle sind in bestimmten Abständen um einen Tisch herum platziert, so dass man den Tisch mit Fremden teilen und dennoch mit vorbeilaufenden Kommilitonen und Kollegen reden kann. Heutzutage mag Jacobsens Fokus auf das Zusammen-bringen von Menschen einleuchtend erscheinen. Im Jahr 1957 jedoch, als es Frauen noch nicht gestattet war, an der Universität von Oxford zu studieren, war dies ein unerwarteter Anblick.

Seit der Eröffnung im Jahr 1963 haben sich die Gebäude und die Inneneinrichtung kaum verändert und der gesamte Bereich steht unter der höchsten Stufe des Denkmalschutzes (Grade I listing). „Viele Beispiele moderner Architektur sind bei ihrer Fertigstellung am besten und verlieren dann im Laufe der Zeit ihren Glanz – während Gebäude wie dieses hier reifen”, sagt Rab Bennetts. Auf diese Weise ist es Jacobsen gelungen, den neuen, modernen Maßstab für Universitätsgebäude zu setzen.