Krause Gateway Center

Des Moines, Iowa, USA

Ein Mehrzweckzentrum im Herzen des bürgerlichen Lebens

Das Krause Gateway Center wurde vom weltbekannten Architekturbüro Renzo Piano in Des Moines, Iowa, mit dem Ziel entworfen, den Dialog zwischen Mitarbeitern, der Öffentlichkeit und der Stadt zu fördern. Im Inneren verleiht Fritz Hansen Design lichtdurchfluteten, schlicht gehaltenen Räumen zeitlosen Charme.

Auf 160.000 m2 dient das sechsstöckige Gebäude als neuer Hauptsitz für Kum & Go, bietet aber auch viele für die Öffentlichkeit zugängliche Räume. Das Raumprogramm umfasst eine zweistöckige Tiefgarage, eine Kunstgalerie, große multifunktionale Tagungsräume, ein Fitnesscenter und eine riesige Außenterrasse. 

Eingerahmt von über 100 Bäumen und interaktivem Landschaftsmobiliar nimmt das Gebäude selbst nur ein Viertel des Geländes ein, der Rest steht der Öffentlichkeit zur Verfügung. Mit einer fast „unsichtbaren“ Fassade und dem freien Rundumblick verschwimmen im Erdgeschoss die Grenzen zwischen Innen und Außen. Die stark auskragenden Decken bieten Sonnenschutz, und ein Gründach mit einheimischen Präriegräsern und Blumen trägt hinsichtlich des Energieverbrauchs des Gebäudes zum Ausgleich der CO2-Bilanz bei und verringert den Wasserabfluss.

Das Interieur ist gespickt mit Klassikern von Fritz Hansen, darunter der legendäre von Arne Jacobsen entworfene Serie 7™ Stuhl. Der Stuhl besteht aus 9 Schichten formgepressten Furniers mit verchromten Beinen und ist das beliebteste Design der Stuhlkollektion von Fritz Hansen. 

In den Besprechungsräumen und Foyers setzt Arne Jacobsens Swan™ Sessel in leuchtenden Rot- und Orangetönen Akzente. Das Design kommt ohne gerade Linien aus, wodurch es trotz seiner Schlichtheit und starken architektonischen Wirkung organisch und weich aussieht.

Neben der neuen Unternehmenszentrale von Kum & Go beherbergt das Gebäude auch Büros der anderen Krause-Konzernunternehmen aus verschiedensten Branchen, z. B. Einzelhandel, Logistik, italienische Winzereien, Gastgewerbe, Immobilien, Landwirtschaft und Fußballvereine.

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2018 hat das Krause Gateway Center mehrere Designpreise gewonnen, darunter den ASLA 2020 Honor Award for Built Design. 

Fragen & Antworten

Giorgio Bianchi, Partnerarchitekt, Renzo Piano Building Workshop

FH: Was war das Ziel bei der Raumgestaltung?

GB: Ziel war es, Raum zu schaffen, der die Schönheit des Lebens feiert. Der Kunde wollte die Barrieren zwischen der Unternehmenswelt und der lokalen Gemeinschaft minimieren, daher waren Transparenz und Offenheit entscheidend. Das Erdgeschoss wurde mit der Zielsetzung entworfen, die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen zu lassen. Hier bietet die Kantine Raum für Mitarbeiter und Gäste der Gemeinde. An anderer Stelle offeriert ein Auditorium zahllose Möglichkeiten und eine Kulisse für Vorträge, öffentliche Veranstaltungen und Kundenworkshops.
Herr Krause ist Kunstsammler, daher zeigt das Gebäude viele Kunstwerke. Ich habe ihn einmal gefragt: „Warum haben die Kunstwerke keine Beschriftungen?“ Woraufhin er antwortete: „Hat Ihr Haus eine Beschriftung? Nein, es ist Kunst, und das ist mein Zuhause“. Für mich ist Herr Krause ein Visionär. Er wollte einen Ort zum Arbeiten, aber auch einen Ort, an dem man ein bisschen das Leben genießen kann: Die Seele des Ortes ist hierbei der Innenhof, offen und wesentlich.  
 
FH: Warum waren Fritz-Hansen-Produkte für das Projekt relevant?

GB: Die Stücke von Fritz Hansen haben eine starke Identität, ohne dabei „überdesignt“ zu sein. Sie stehen jeweils für eine geschichtliche Epoche und sind zugleich zeitlos in Form und Funktionalität. Den Anfang machten die Stühle der Serie 7 im Auditorium – sie sollten stapelbar und dennoch elegant sein. Der Raum hat sehr viel Licht und Glas – was das Außen zugleich zum Teil des Inneren macht. Bei der Lobby haben wir uns für die Swan Loungesessel entschieden, weil ihre Formensprache menschlicher, farbenfroher und zeitloser ist. Wir brauchten etwas, um den Raum zu „bewohnen“. Der öffentliche Raum im Erdgeschoss sollte einen offenen Charakter haben, und die Stühle der Serie 7 in zwei Sitzhöhen bilden hier den Grundstein für ein luftiges und einladendes Ambiente. Wir mischen gerne die Marken; die für dieses Projekt ausgewählten sind alle zeitlos.

FH: Was macht dieses Projekt besonders? 

GB: Das Gebäude sollte der Stadt und lokalen Gemeinschaft offenstehen und wurde daher einladend und völlig transparent entworfen. In einer Stadt mit ihren vielfältigen Barrieren für die Gemeinschaft markieren Freiraum, Glasfassade und natürliches Licht große Stärken des Gebäudes.

FH: Gab es Herausforderungen im Entwurfsprozess?

GB: Das Gebäude hat stark auskragende Decken, was hinsichtlich Schnee- und Windlasten eine große Herausforderung darstellte. Im Allgemeinen gibt es immer Aspekte, die eingehend zu prüfen sind, aber wenn man an sein Ziel glaubt, kann man es mit ein wenig Entschlossenheit immer erreichen. Sie brauchen nur ein zuversichtliches, engagiertes Team, damit alle in die richtige Richtung gehen.